Chronik

Der Brandschutz ist viel älter als die meisten Freiwilligen Feuerwehren. Die Dorfgemeinschaft war Jahrhunderte lang Rettungs- und Hilfsgemeinschaft. Bei einem Brand mussten sich alle Dorfbewohner an den Rettungs- und Löscharbeiten beteiligen. Eine besondere Organisation bestand nicht. Alle gehörten zur „Feuerwehr“

Die ersten Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland wurden Mitte des 19.Jahrhunderts gegründet. Im Jahre 1894 gründete sich die Wehr Westerrönfeld und wurde im Kreisfeuerwehrbezirk aufgenommen. Drei Jahre später wurde sie vom Landrat aufgelöst.
Aus dieser Zeit existieren als Unterlagen:

1. Ausführungsbestimmungen zur Polizeiverordnung, betreffend das Feuerlöschwesen auf dem platten Lande vom 15. April 1889

2. Dienstanweisung für Brandmeister

3. Eine Ernennungsurkunde vom stellvertretenden Brandmeister Kätner, Herrn Heinrich Stegelmann vom 28. April 1894


Freiwillige Feuerwehr Westerrönfeld
vor H. Wittmaack's Gastwirtschaft zwischen 1894 und 1897

Obere Reihe v.l.: Kailima, D. Peters, Jansen, Otte, Neumann, Dreiler
Mittler Reihe v.l.: Horn. Notbahr, Stg. Thomssen, Stg. J. Rohwer, Vorbeck, Graap, Lehbang, H. Tank, Reher, Stg..R. Wanker, Jürgensen, Kläschen
Vordere Reihe v.l.: Fhr. H. Rohwer, Obrstg. C. Mau, II. Hpm. u. Schriftf. G. Saxen, I. Hpm. C. Nielsen, Fhr.H. Peters, Fhr. J. Hagedorn
Liegend v.l.: Stg. Ströh, Stg. H. Boetel

 

Nach 1897 liegt die Vermutung nahe, dass die Wehr Westerrönfeld ein Löschzug der FF Jevenstedt gewesen ist. Weitere Aufzeichnungen stammen aus den Jahren 1909,1912 und 1914 über eine 2. Spritzenabteilung. Der Führer war Hermann Plohmann, der Brandmeister war Claus Bock.

Nach dem 1. Weltkrieg gab es dann wie in vielen Orten eine Zwangswehr. Sie wurde von Claus Bock geführt. Unterlagen hierüber sind nicht vorhanden.
Die Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr Westerrönfeld fand im Jahre 1934 statt. 29 Kameraden sind im Stammlistenbuch der Freiwilligen Feuerwehr eingetragen. Als Eintrittsdatum ist der 04. August 1934 angegeben. Den Vorsitz übernahm Claus Kasper mit den Kameraden:

 

Name Beruf Dienstgrad   Name Beruf Dienstgrad
Brammer, Ernst Zimmerer LM   Geve, Hans Landwirt LM
Rüsch, Otto Schmiedemeister OFM   Passig, Freidrich Stellmacher OFM
Kurowski, Willi Frisör FM   Gosch, Hans Zimmerer FM
Lembcke, Hans Landwirt FM   Wieben, Klaus Zimmerer FM
Hoffmann, Johann Tischler FM   Boyens, Hinrich Arbeiter FM
Schneider, Wilhelm Maurer FM   Qualmann, Heinrich Maschinenbauer FM
Agge, Detlef Kaufmann FM   Hartz, Hermann Zimmerer FM
Peters, Johann Former FM   Rohwer, Heinrich Maschinenbauer FM
Mohr, Willi Arbeiter FM   Kühl, Friedrich Landw. Gehilfe FM
Harder, Jürgen Bauer FM   Kühl, Markus Arbeiter FM
Lüders, Eggert Landwirt FM   Jessen, Jes Schlosser FM
Passig, Johannes Stellmacher FM   Rave, Helmut Landwirt FM
Seger, Gustaw Arbeiter FM   Stump, Otto Arbeiter FM
Sieh, Hans Arbeiter FM   Koch, Heinrich Landw. Gehilfe FM

 

An Löschgerät waren zwei Handdruckspritzen vorhanden. Eine musste mit 8 Mann und eine mit 16 Mann bedient werden. Die Uniform bestand aus einer Pilotjacke und einer Mütze. Mit Pferdegespannen wurden Wasserfässer zur Brandstelle befördert, da es noch keine Zentrale Wasserversorgung gab. Im Zentrum des Dorfes wurde später eine zentrale Wasserentnahmestelle errichtet (Schmiedestraße). Um 1936 wurde dann eine Tragkraftspritze (TS 8) mit Starterbatterie angeschafft.

Im 2. Weltkrieg wurden fast alle Feuerwehrmänner eingezogen. Den Brandschutz übernahmen junge und ältere Westerrönfelder Bürger. Zur Verfügung stand ein Borgward, offen mit einer Tragkraftspritze (TS 8). Zu Einsätzen nach Kiel und Neumünster wurde die Wehr gerufen. Gruppenführer war Jürgen Harder. Den Örtlichen Brandschutz bildete in dieser Zeit eine Frauengruppe. Im Trainingsanzug und Helm retten zum Beispiel: Frau Stump, Annemarie Delfs geb. Tank, Magda Sinn geb. Kasper, Frau Rüsch geb. Kühl und Elfriede Brasch so manches Hab und Gut vor den Flammen.

Löschfahrzeug 15
Juli 1950

Nach dem Krieg wurden dann durch Willi Möller (1947 Wehrführer) verschiedene Fahrzeuge organisiert, sogar ein 8 Zylinder Horch, bis dann zuletzt ein LF 15 Opel Blitz mit 400l Wassertank die Wehr ihr Eigen nennen konnte (1949).

 

Freiwillige Feuerwehr Westerrönfeld
vor dem alten Gerätehaus Dorfstraße/Hafenstraße 1957

Obere Reihe v.l.: Günter Helterhoff, Klaus Hermann Stoldt, Heinrich Pahl, Bruno Schröder, Günter Neitzel, Willi Brammer, Hans Jürgen Jens,.Hans Teggatz, Klaus Groß, Heinrich Beschenbossel, Heinz Wohlers
Mittler Reihe v.l.: Werner Fehlberg, Willi Eggers, Hans Möller, Karl Borrs, Kurt Wachholz, Egon Schöder, Herbert Feldner, Fritz Lipkowski, Johannes Feldhusen, Friedrich Hönninger, Klaus Eggers, Rudolf Fehlberg.
Vordere Reihe v.l.: Klaus Stoldt, Johannes Kruse, Erwin Stoldt, Kurt Rüsch, Hermann Kühl, Ernst Brammer, Willi Möller, Günter Wohlers, Hans Lembcke

 

Ein Musikzug wurde Anfang der 50iger Jahre gegründet. Der erste Musikzugführer wurde Willi Rieper, der dann von Günter Neitzel abgelöst wurde.
Aufgelöst wurde der Musikzuges 1959.

Die Alarmierungen wurden durch Feuermeldestellen, die jedem im Ort bekannt waren, ausgelöst. Später wurde dann eine Sirene auf dem Dach der Bäckerei Richmann & Neu installiert. Nach der Sirenenalarmierung wurden Ende der 70iger Jahre Funkmeldeempfänger zur Alarmierung der Kameraden angeschafft.

Ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 16) von Magirus mit Allrad und einem Wassertank von 2400l Inhalt wurde 1961 für die Feuerwehr beschafft. Die Besatzung besteht aus einem Gruppenführer, einem Maschinisten und vier Feuerwehrkameraden.

1970 nahm die Freiwillige Feuerwehr ein neues Gerätehaus mit einem Schulungsraum, hinter der Gemeindeverwaltung, zusammen mit dem Bauhof in Betrieb. Da das alte Gerätehaus zu klein geworden war und auch nicht beheizt werden konnte.

Zur Ausrüstung kamen 1972 Atemschutzgeräte. Ein Funkgerät wurde 1978 für das TLF 16 angeschafft. Durch das Anwachsen der Einwohnerzahlen und durch die Ansiedlung vieler Gewerbebetriebe stieg die Brandbelastung. Auch die Hilfeleistungen wurden mehr. Daraufhin kam 1985 ein Löschgruppenfahrzeug (LF 16) mit Gruppenbesatzung hinzu. Das LF 16 führt 1200l Wasser mit und ist mit Geräten zur Hilfeleistung bestückt. Die Schlagkraft der Wehr wurde 1998 noch durch ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) verstärkt. Immer mehr Gerät musste für die Sicherheit des Brandschutzes, sowie der Hilfeleistung bereitgestellt werden. Das 1970 gebaute Gerätehaus (heute Bauhof) wurde zu klein. Ein neues größeres wurde auf dem Bauhofplatz unter Einbezug der ehemaligen Polizeistation errichtet. In dieses Gebäude, mit einem großen Schulungsraum, Sanitäranlagen für Frauen und Männer, vier normgerechten Garagen und einer Funkzentrale, zog die Feuerwehr im Mai 2000 ein.

Am 01. Januar 2001 wurde die Gemeinde Westerrönfeld in das Amt Jevenstedt eingegliedert, bedingt dadurch wurde die Freiwillige Feuerwehr Westerrönfeld von einer amtsfreien zu einer amtsangehörigen Feuerwehr.

Die Gründung einer Jugendwehr fand am 24. August 2002 mit 24 Mitgliedern statt. 20 Jungen und 4 Mädchen im Alter von 10 – 16 Jahren gehören zur Zeit der Jugendwehr an.

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75 jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Westerrönfeld am 10. Juli 2009 wurde die neue Fahne der Wehr durch den Gemeindepastor Rode Zimmermann-Stock geweiht. Die Weihfahne stellte die Partnerfeuerwehr aus Züssow und die Fahnenabordnung waren Lars Volkmann, Horst Kasch und Jennifer Kasch.

 

Freiwillige Feuerwehr Westerrönfeld
75 jähriges Bestehen am 10.07.2009

FF v.l.: Torsten Heinz, Johann Bock, Olaf Lindhorst, Jörn Knutz, Lars Volkmann, Holger Langner, Ellen Höhling-Semelund,.Dieter Fedder, Horst Ströh, Klaus-Heinzich Sievers, Tobias Herzog, Jutta Nehlsen-Filter, Ursula Trewer, Helmut Thode, Nicole Otte, Marco Bütter, Timo Barnieske, Frank Krebs, Tanja Rohwer, Garvin Bracker, Dennis Holm, Jennifer Kasch, Karsten Pries, Alexander Krysik, Christian Schweizer, Jens Brabdt, Oliver Schaar, Mathias Marks, Timo Ohlsen, Niklas Wendt, Jonas Jäger, Hans Brammer (EM), Hans-Emil Schröder (EM), Werner Cordsen (EM), Horst Kasch, Friedrich Feldner(EM), Peter Sauck (EM), Hans-Eggert Seidler (EM), Siegfried Volkmann (EWF), Siegfied Nordmann (EM), Dieter Holm
JF v.l.: Alexader Kasch, Christoph Wulfes, Maike Brandt, Ronja Katt, Nadine Andresen, Merle Herzog, Denise Jungjohann, Niklas Andresen, Justin Mertinat, Dennis Andresen, Lukas Ruh, Michelle Meyer, Rene Weißenborn, Benjamin Krysik, Björn Lindhorst, Cindy Braun
 

Da 2010 im Rahmen der Überhohlung des Kanaltunnels festgestellt wurde, das dieser sich im Einsatzgebiet der FF Westerrönfeld befindet, wurde der Wehr am 5. Mai 2011 ein RW1 des Katastrophenschutzes, durch den Kreis Rendsburg-Eckernförde, für die Technische Hilfeleistung im Tunnel zur Verfügung gestellt.

Anfang 2012, war der technische Zustand des MZF so schlecht, das es nicht mehr zumuttbar war dieses einzusetzen. Daraufhin wurde am 22. Juli 2012 ein gebrauchter Ford Transit beschafft und in Eigenleistung durch die Kameraden der Wehr zu einem ELW1 umgebaut.

Nachdem die Wehr schon länger darauf hingewiesen hatte, dass das LF16 ein Alter erreicht hatte in dem es ersetzt werden müsste, konnte dann am 24. Mai 2013 ein HLF20, auf einem MAN TGM13.290 Fahrgestell mit Rosenbauer AT Aufbau, als Ersatz für das LF16, in Dienst gestellt werden.

Am 08.Oktober.2016 bekam die Freiwillige Feuerwehr Westerrönfeld ein weiteres Mal Zuwachs, die „Feuerfüchse“, die Kinderfeuerwehr Westerrönfeld wurde gegründet.

Kinderfeuerwehr Westerrönfeld
einen Tag vor der Gründung

Gründungsmitglieder waren:

  Gerrit Bock Finn Ole Gennat Devin Haver  
  Lillith Heinz Finn Luca Husen Tom-Luka Katt  
  Franziska Kloß Robin Forest Koch Joris Lüer  
  Lennart Matthiesen Jan Friedrich Meseck Alexander Oberbarnscheidt  
  Felix Oberbarnscheidt Charlotte Ohlsen Johann Schneider  
  Johanna Schuldt Sophie Schuldt Jette Lia Stange  
  Julien Wamser Fiete Sverre Weder Lasse Weinreich  
  Bjarne Wichmann      

 

Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Westerrönfeld hat die Aufgabe den Brandschutz und die technische Hilfeleistung zu gewährleisten, immer nach dem Motto: „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“.

61 Kameradinnen und Kameraden sind heute im aktiven Brandschutz unentgeltlich rund um die Uhr tätig.

Auch der vorbeugende Brandschutz sowie der Umweltschutz gehören zu den Aufgaben der Wehr. Sowie auch die Technische Hilfeleistung in Not- und Unglücksfällen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben steht der Wehr eine Vielzahl technischer Geräte zur Verfügung:

 

  1 Einsatzleitfahrzeug (ELW 1) Baujahr 2007
  1 Tanklöschfahrzeug (TLF 16/25) Baujahr 1998
  1 Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) Baujahr 2013
  1 Tanklöschfahrzeug (TLF 16) Baujahr 1961
  1 Tragkraftspritzenanhänger (TSA) Baujahr 1961
  1 Rüstwagen (RW 1) Baujahr 1984
  1 Manschaftstransportwagen (MTW) Baujahr 1999

und eine Gulaschkanone (Made in DDR) die aus Züssow, unserer Partnergemeinde stammt.

Die Feuerwehrkameraden werden in der Wehr, auf Amts- sowie Kreisebene ausgebildet. Führungskräfte besuchen die Landesfeuerwehrschule in Harrislee bei Flensburg und werden dort für ihre Aufgaben ausgebildet. Darüber hinaus wird die Wehr auch bei sportlichen, kulturellen und sozialen Anlässen aktiv und trägt somit zum harmonischen Zusammenleben in der Dorfgemeinschaft bei.

 

Freiwillige Feuerwehr Westerrönfeld
Fuhrpark und Gerätehaus 2006

v.l.: TLF 16/25, MZF, LF 16, TLF16


Großbrände in Westerrönfeld

 

  08.01.1953 Bauernstelle Clausen (Marienhöck, heute Itzehoher Chaussee)
  02.01.1965 Scheunenbrand bei Wittdorf (Dorfstraße)
  19.08.1969 Bauernstelle Jürgen Bock (heute Kleeverhof)
  1978 / 1979 Der Schneewinter hatte uns vier Einsätze beschert
  Januar 1987 Bauernstelle Siebert / Steffen (Dorfstraße)
  05.01.1990 Betrieb Karl Schaffer, 200 Strohrundballen (vorm. Neuer Bauernhof von Jürgen Bock)
  01.02.2000 Mehrfamilienhaus Itzehoher Chaussee (Stahmer)
  24.03.2004 Zweifamilienhaus mit Menschenrettung (Friedrich Hebbel Str. 36a)
  05.07.2008 Lagerraum und Unterstand, Vereinsheim Kameradschaftsverein (Erikastraße 11)

Hilfe bei Großbränden in den Nachbargemeinden

 

  20.02.1963 Bauernhof Hackström in Osterrönfeld
  10.10.1969 Nutzholzhandlung Gehlsen in Rendsburg
  27.06.1972 Fa. Singelmann in Schacht-Audorf
  25.02.1976 Absturz eines Dänischen Militärflugzeuges in 'Jevenstedt Teich'
  24.03.1998 Wirtschaftsgebäude in Osterrönfeld, Thiesberg
  12.07.2003 Wirtschaftsgebäude in Jevenstedt / Dammstaedt bei Landwirt Schwager
  20.04.2008 Gerätehalle in Jevenstedt / Schwabe bei Landwirt Sievers
  22.04.2009 Apotheke in Jevenstedt
  04.02.2014 Opel Fräter in Rendsburg
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